10.2022 | Auszeichnung für pb+ im Rahmen des Ingenieurpreises des Deutschen Stahlbaues

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Auszeichnung für pb+ im Rahmen des Ingenieurpreises des Deutschen Stahlbaues

Fachjury würdigt die Wiederherstellung und Umnutzung der Messehalle 15 in Leipzig

Auszeichnung für pb+ im Rahmen des Ingenieurpreises des Deutschen Stahlbaues

Fachjury würdigt die Wiederherstellung und Umnutzung der Messehalle 15 in Leipzig

Oktober 2022 | Den beiden Planungsbüros Westphal Architekten und pb+ Ingenieurgruppe gelang es 2019, die unter Denkmalschutz stehende, ehemalige Messehalle 15 in Leipzig als rund 90-jährige Zeitzeugin der Baugeschichte zu erhalten und den faszinierenden Raumeindruck einer neuen Nutzung durch die Firma Zweirad-Stadler zuzuführen. Für diese Leistung erhielten die beiden Bremer Unternehmen nun eine Auszeichnung im Rahmen des Ingenieurpreises des Deutschen Stahlbaues 2020. Durch eine Corona-Pause der Preisvergabe wurden die Auszeichnungen erst im Oktober dieses Jahres ausgewählt und bekannt gegeben.

Würdigung der Fachjury
Die Fachjury würdigte in ihrer Laudatio die Leistungen der beiden Bremer Planungsbüros: „Auf beeindruckende Weise ist es gelungen, das erhabene Raumgefühl der stützenfreien Halle wiederherzustellen, welches für Jahrzehnte verloren war. Gleichzeitig erfährt die Messehalle eine neue wirtschaftliche Nutzung, die ihre architektonische Einzigartigkeit respektiert“. Diese Auszeichnung besitzt für die beiden Bremer Unternehmen einen besonderen Stellenwert, da sie sich im Wettbewerb mit den renommiertesten Planungsbüros Deutschlands befanden. Die weiteren Preisträger und Ausgezeichneten finden Sie hier:
https://bauforumstahl.de/wettbewerbe/ingenieurpreis-des-deutschen-stahlbaues#accordion-6992-0

Historische Entwicklung der Messehalle 15
Die Leipziger Messehalle 15 hielt in ihrem Entstehungsjahr 1928 mit einer stützenfreien Spannweite von fast 100 Metern den Spannweitenweltrekord. Die erste Nutzung der Ausstellungshalle zur Leipziger Frühjahrsmesse im selben Jahr erfolgte durch den Reichsverband der Automobilindustrie, der Last-, Nutz- und Spezialwagen präsentierte. 1943 zerstörte eine Bombe die nordöstliche Giebelwand.

Nach dem Krieg fürchtete man den Zusammenbruch der Halle und fügte 1947/48 Zwischenstützen sowie u. a. eine umlaufende Stahlbetongalerie und eine Zwischenebene hinzu, wodurch der ursprüngliche Raumeindruck verloren ging. 1950 ging die Messehalle wieder in Betrieb, doch Mitte der 90er Jahre fristete sie nur noch ein Dasein als Restpostenmarkt und galt als „Abrisskandidat“, da im Leipziger Norden ein neues Messegelände entstand.

Rettung und Umnutzung durch Umbaumaßnahmen
Die Firma Zweirad-Stadler, die bereits Erfahrung mit der Umnutzung alter Industriearchitektur besaß, wagte sich an die Rettung der Messehalle 15. Die beauftragten Planungsbüros Westphal Architekten und pb+ Ingenieurgruppe erhielten den Auftrag, den Raumeindruck aus der Erbauungszeit wieder sichtbar zu machen. Die Planer entfernten die nachträglich eingebauten Zwischenstützen und legten die tragende Konstruktion wieder frei. Im Sinne der ursprünglichen Raumwirkung öffneten sie die niedrigeren seitlichen Anbauten zum Innenraum, trugen die 1950 ergänzten Kopfbauten an der Nordwand bis auf die Höhe der umlaufenden Anbauten ab und schlossen die Fassade durch zwei kleine Neubauten. Die im Zuge des Wiederaufbaus 1948 eingefügte Verglasung der Hallenaußenwand blieb erhalten, am Haupteingang fügten die Planer eine Glasfassade als zeitgenössische Schicht hinzu. Mehr fachliche Details finden Sie unter https://bauforumstahl.de/bauprojekte/umbau-der-messehalle-15

Nach dem erfolgten Umbau besitzt die Ausstellungshalle wieder ihre fast 100 Meter stützenfreie Spannweite. Sie bietet nun Platz für 6.000 Quadratmeter Verkaufs- und 2.700 Quadratmeter Lagerfläche. Wie zum Start der Messehalle 15 vor rund 90 Jahren beherbergt sie wieder das Thema Mobilität. Den Besucher*innen werden jetzt allerdings statt vierrädrigen Kraftfahrzeugen moderne Zweiräder präsentiert.

Zu Ansicht der vollständigen Auszeichnungsurkunde klicken Sie bitte das Urkundenbild an ...

Bildquellen: Dr.-Ing. Jens Ritter, Zweirad-Center Stadler GmbH

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