L(i)ebenswert durch maritimes Flair und erfolgreichen Strukturwandel
L(i)ebenswert durch maritimes Flair und erfolgreichen Strukturwandel
Bremen ist eine rund 1200 Jahre alte, traditionsreiche Hansestadt mit aktuell 560.000 Einwohnern. Erfolgreich und bekannt wurde sie durch den Überseehandel, durch Baumwolle, Tabak und Kaffee, später durch seine Werften, den Automobilbau und die Stahlindustrie. Doch die Insolvenzen großer Unternehmen sowie die Werftenkrise in den 1980er Jahren erforderten einen Strukturwandel. Heute hat sich neben der Automobilindustrie in Bremen auch die Luft- und Raumfahrtindustrie etabliert, neue Gewerbegebiete locken viele Unternehmen an, in alten Hafenquartieren wächst ein neuer Stadtteil, überdachte Innenstadtpassagen und moderne Einkaufszentren verführen zu Shoppingtouren, entlang des Flusses lockt eine attraktive Flanier- und Restaurantmeile, und weil Bremen seine historischen Wurzeln und seine speziellen Kulturveranstaltungen pflegt, boomt auch der Tourismus.
Der erfolgreiche Flirt zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
Von großer Bedeutung für den Strukturwandel war u.a. die stärkere Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft. Rund um die „Exzellenz-Universität“ Bremen entstand im Technologiepark ein innovativer Mix aus wissenschaftlichen Instituten wie dem Frauenhofer Institut IFAM sowie Hightech- und Dienstleistungsfirmen wie den Raketen- und Satellitenbauer OHB. Viele national und international renommierte Wissenschaftler/innen kamen im Rahmen der Exzellenzinititative nach Bremen und gaben der hiesigen Wissenslandschaft neue Impulse. Ähnlich erfolgreich entwickelte sich die Airportstadt. Auf einer Fläche von über 200 Hektar siedelten sich über 500 Unternehmen mit über 16.000 Beschäftigten sowie eine Hochschule an. Hier befinden sich Schwergewichte wie Airbus mit seiner Luft- und Raumfahrtsparte sowie große und kleine Dienstleistungsunternehmen. Der Anteil an Start-ups beträgt rund 25 Prozent. Im Gewerbegebiet Hansalinie haben sich in direkter Nachbarschaft zur Autobahn A1 neben Autobauer Daimler, Unternehmen aus der produzierenden Industrie, der Logistik-, Technologie- und Metallbaubranche sowie Dienstleister angesiedelt. Mit seinen Häfen, dem Flughafen, seinen hafen- und verkehrsorientierten Unternehmen sowie seiner logistischen Ausbildungs- und Wissenschaftskompetenz ist Bremen international als hervorragender Logistikstandort positioniert. Das Güterverkehrszentrum (GVZ) in Bremen hat bei einem Ranking der deutschen Logistik-Gewerbegebiete im Mai 2015 den ersten Platz belegt. Diese Entwicklung spiegelt sich u.a. auch darin wider, dass das durchschnittliche Wirtschaftswachstum Bremens seit einigen Jahren konstant über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Großer Bestand an Gründerzeit-Häusern und die Erschließung neuen Wohnraums durch Hafenrevitalisierung
Das Bremer Stadtbild prägen viele gut erhaltene oder nach dem Zweiten Weltkrieg wieder sorgfältig restaurierte Häuser aus der Gründerzeit nach 1871. Stadtteile wie Schwachhausen, wo dieser reizvolle historische Bestand reihenweise fast jeden Straßenzug schmückt, sind als Wohnquartier besonders begehrt. In anderen Stadtteilen entstehen dagegen zurzeit neue Wohnquartiere. Mit rund 300 Hektar Fläche ist die Überseestadt Bremen eines der größten städtebaulichen Bauprojekte in Deutschland und gilt als eine der herausragenden Hafenrevitalisierungen Europas. Was aktuell in der Überseestadt errichtet wird, übertrifft in seiner Größe und Vielfalt sogar die HafenCity in Hamburg. Es entsteht ein vielfältiger Nutzungsmix aus Dienstleistung, Bürobetrieb, Gewerbe, Logistik, Freizeit, Kultur und Wohnen. Neue Nutzungskonzepte in alten Hafenschuppen treffen auf hochmodernes Wohnen und Arbeiten am Wasser. Die Erschließung des Areals schreitet immer noch voran und bietet Wachstumschancen wie sie nur wenige Städte besitzen.
Vom Schiffbau zur Shopping Mall
Wo früher im Norden Bremens bis zu 8000 Beschäftigte auf der AG Weser Schiffe bauten, strömen heute Tausende Kaufwillige in das Einkaufszentrum „Waterfront“ mit über 80 Geschäften. Architektonisch ist dem riesigen Gebäude von außen noch anzusehen, dass hier vorher ein ambitioniertes Space Center mit virtuellen Erlebnissen à la Star Trek beheimatet war. Neben weiteren Einkaufszentren kann man natürlich auch in Bremens Innenstadt in überdachten Einkaufspassagen, großen Kaufhäusern und gediegenen Fachgeschäften für kleine und große Geldbörsen hervorragend einkaufen. Hier wollen bald Bremer Investoren als nächstes Zukunftsprojekt das Innenstadt-Einkaufsareal mit einem ideenreichen Konzept bereichern.
Die kulturellen und historischen Highlights ziehen Touristen an
Wo einst Schiffe der Überseekaufleute nur wenige Fußminuten von der Innenstadt entfernt ihre Ladung löschten, bummeln heute „An der Schlachte“ nicht nur viele Bremer*innen, sondern auch jedes Jahr über zwei Millionen Touristen direkt an der Weser von Lokal zu Lokal. Wer will, kann auf der ausgebauten Weserpromenade vom Weserdeich in Höhe des Fußballstadions am Theaterschiff vorbei über die Innenstadt mit „Schlachte-Kneipenmeile“ bis zur neu entstehenden Überseestadt mit Varieté-Theater flanieren oder auf halber Strecke eine Schiffsfahrt auf der Weser starten. Unter den Millionen Touristen gibt es inzwischen sehr viele Stammgäste aus den Benelux-Ländern, England und ganz Skandinavien, die jährlich immer wieder zu den traditionellen Bremer Highlights anreisen. Dazu gehört z. B. zur Adventszeit der Bremer Weihnachtsmarkt rund um Stadtmusikanten, Dom und Marktplatz. Letzterer gehört mit seinem Weltkulturerbe aus Rathaus und Roland-Statue sowie dem historischen Gebäude-Ensemble zu den schönsten Marktplätzen der Welt.
Nur wenige Meter weiter flusswärts können die Besucher zusätzlich den „Schlachte Zauber“ mit mittelalterlichen Marktbuden erleben. Zu den weiteren Highlights mit überregionaler Anziehungskraft gehören das über 400 Jahre alte Stadtquartier „Schnoor“, die Kunst- und Kulturgasse „Böttcherstraße“, der über 750 Jahre alte „Freimarkt“, das internationale Straßenkunstfestival „La Strada“ sowie das klassische Musikfest Bremen mit internationalen Stars an über 20 Spielorten in Bremen und „umzu“. Für die Freunde moderner Musik veranstaltet die Messe Bremen jedes Jahr die international sehr renommierte „Jazzahead“ mit einem Mix aus Vorträgen und Live-Acts. Daneben finden in Bremen und Umgebung auch viele Rock/Pop-Konzerte und Freiluft-Festivals statt. Die Kunsthalle Bremen mit klug konzipierten, themenorientierten Ausstellungen, die ebenfalls regelmäßig auswärtige Gäste mit entsprechend langen Besucherschlangen anziehen, ist das Flaggschiff für viele weitere große und kleine Museen in Bremen mit sehenswertem, anspruchsvollem Programm.
Sportbegeistert und bewegungsfreudig
Bremen ist auch eine sportlich geprägte Stadt mit bewegungsfreudigen Bewohnern. Im überregionalen, medialen Fokus steht natürlich der Spitzensport, vertreten durch das jährliche Sechs-Tage-Radrennen, den Marathon Bremen, die Bremer Tanzsportvereine mit ihren vielen Europa- und Weltmeistertiteln sowie durch Werder Bremen, zweiter der ewigen Fußballbundesligatabelle, der inzwischen auch mit seiner Tischtennisabteilung einen Deutschen Meistertitel feiern durfte. Nicht nur die Fußballkenner sondern die ganze Stadt steht wie ein „12. Mann“ hinter dem Verein. Die Besonderheit, dass das Weserstadion Bestandteil der erweiterten Innenstadt und einer urigen Kneipenszene ist, sorgt im Umfeld der Bundesligaspiele für eine tolle Atmosphäre, die auch von den Fans der Gastmannschaften sehr geschätzt wird. Wer auf Bundesliganiveau Eishockey und Basketball sehen möchte, kann entsprechende Spiele in der Schwesterstadt Bremerhaven besuchen. Die Bremer sind auch selbst gern in Bewegung. Mehr als 80 % der 10-70-Jährigen treiben Sport in einem Verein oder in ihrer Freizeit. Bei 430 Vereinen und 50 Fachverbänden und mehr als 130 Sportarten dürfte für jeden Neubremer etwas passendes dabei sein. Weitere Spiel- und Trainingsmöglichkeiten bieten die Hochschulsportkurse, Lauf- und Walkingtreffs, 14 Hallen- und Freibäder sowie rund 60 Fitnesscenter. Der Bürgerpark, die grüne Lunge Bremens, bietet nicht nur Spaziergängern Erholung sondern hält für Jogger eine (abends beleuchtete) Finbahn bereit. Und in Sachen Bewegung nicht zu vergessen: Bremen gehört zu den TOP 25 Städten in Europa, in denen am meisten Fahrrad gefahren wird! Rund 25 Prozent aller Strecken absolvieren die Bremer/innen mit dem Fahrrad. Das grüne Umland lädt darüber hinaus in der Freizeit zu attraktiven Fahrradtouren ein.
Der Charme des Wandels und der Traditionspflege
Wie die Bremer/innen hat sich auch die Stadt Bremen bewegungsfreudig und wandelbar gezeigt. Von der Schifffahrt zur Luftfahrt, vom Schiffsbau zum Raketenbau, von alten Hafenanlagen zur neuen Überseestadt und vom Lagerhauskai zu einer Flanier- und Lokalmeile als Tourismusmagneten. Trotzdem ist es gut, dass sich nicht alles gewandelt hat. Die behutsame Pflege der historischen Wurzeln und der kulturellen Highlights prägen den besonderen Charme Bremens und machen es zu einer sympathischen Stadt in der sich gut arbeiten und leben lässt. Oder man kann die Stadt so sehen, wie es ein auswärtiger Journalist schon vor vielen Jahren kurz und bündig ausdrückte: „Bremen hat alle Vorteile einer Großstadt, aber ohne deren Nachteile!“
Erfahren Sie wie die Bremer/-innen so „ticken“