05.2023 | „Slackline-Event“ an der Schlachte: pb+ half bei der Realisierung des Projektes

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„Slackline-Event“ an der Schlachte: pb+ half bei der Realisierung des Projektes

„Slackline-Event“ an der Schlachte: pb+ half bei der Realisierung des Projektes

Mai 2023 I Der Bremer Verein „Slacklining“ hat schon so manchen spektakulären Balance-Akt gemeistert. Die Vereinsakteure balancierten mit einer Seilsicherung auf einer nur 5 cm breiten Slackline („Schlaffseil“) bereits zwischen den Domturmspitzen oder über dem Weserstadion, doch das aktuelle Vorhaben, eine Slackline über die Weser zwischen einem Schiffsmast der „Alexander von Humboldt“ und der Teerhofbrücke zu begehen, wurde durch viele verschiedene behördliche Vorgaben erschwert. Die nachbarschaftliche Anfrage eines Helfers des Slackline- Aufbauteams bei pb+ sorgte schließlich für die Überwindung der letzten Amtshürde und die Starterlaubnis für das Slackline-Event am 27. Mai 2023 an der Bremer Schlachte.

Von mindestens 7 Ämtern, die für Wasser, Schiff oder Landseite zuständig waren, hatten die Slackliner laut Vereinsmitglied Justinus Portenier ein OK für ihr Vorhaben einholen müssen. Für Laien vielleicht überraschend, sahen die Verantwortlichen der „Alexander von Humboldt“ kein Belastungsproblem für ihre Schiffsmasten, denn bei einer Windstärke von 7-8 ist die Krafteinwirkung auf die Masten doch deutlich höher als die Last durch ein gespanntes Seil mit einem darauf balancierenden Artisten.

Teerhofbrücke gefährdet? Die Genehmigung für die Teerhofbrücke gestaltete sich dagegen schwieriger. Das Amt für Straße und Verkehr (ASV) benötigte statische Nachweise, die belegen, dass die Teerhofbrücke und ihr Geländer durch die Zuglast des Traversenmastes und der Leinenspannung keinen Schaden erleidet. Der Verein, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, setzte die letzten Geldmittel ein, um einen Ingenieur zu beauftragen, die Belastungskräfte auf die Teerhofbrücke zu berechnen. Nachdem der Statiker die Unbedenklichkeit für die Brücke bescheinigte, war die Angelegenheit aber noch nicht erledigt. Im Baubereich müssen die statischen Berechnungen eines Ingenieurs aus Sicherheitsgründen von einem anderen unabhängigen Ingenieurbüro überprüft werden. In dieser angespannten Lage erreichte die Anfrage eines Nachbarn mit Slackline-Kontakten die pb+ Ingenieurgruppe, die schließlich den Prüfauftrag übernahm und so einen Beitrag leistete, um die letzte Amtshürde zu überwinden und die Durchführung des Slackline-Events zu ermöglichen.

Erhöhter sportlicher Schwierigkeitsgrad. Am Veranstaltungstag zählte nur noch die sportliche Herausforderung für die Slackline-Artisten. Sie bestand in der 160 Meter langen Slackline-Strecke über Weserwasser, die eine schwierige Lauf-Länge darstellt, sowie im sehr straff gespannten Seil, das wegen der Schifffahrt mindestens 20 m Höhenabstand zum Wasser einhalten musste. Den erhöhten Schwierigkeitsgrad spürten die Slackline-Läufer*innen mit jedem zurückgelegten Meter. Wer die Balance verlor und vom Seil flog, wurde zwar vom Sicherungsseil aufgefangen. Aber das Heraufziehen des Körpers zurück auf die Slackline war kräfteraubend, denn das Auf- und Abschwingen eines „schlafferen“ Seils unterstützt das Wiederaufschwingen des Körpers auf die Slackline besser als eine sehr straff gespannte Version. So gewann schließlich die Ansage des Vereins auch eine neue Bedeutung, man wolle bis 21 Uhr laufen oder solange die Kräfte eben reichen.

Spektakuläre Szenen. Für die Artisten des Bremer Vereins „Slacklining“ war es laut eigener Aussage trotz der Schwierigkeiten insgesamt eine großartige Erfahrung. Sie genossen die Atmosphäre der Schlachte und den besonderen Anblick, der sich ihnen bot, wenn sie von der Teerbrücke aus auf die Segelschiffe am Martinianleger zuliefen. Auch das im Laufe der Stunden größer werdende Publikum sah von der Schlachte-Promenade aus teilweise spektakuläre Szenen. Die Slackline war nicht immer sofort zu erkennen und so bot sich dem Publikum oft ein surreal anmutendes Bild, bei dem sich Menschen an einer Stelle im Sichtfeld befanden, an der sie eigentlich nicht sein dürften: weit über den Dächern der Teerhofgebäude auf Wolken spazieren gehend!

Bilderquelle: Detlev Neumann

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